Corona Update: Inzidenz und Patienten-Zahl minimal gesunken

Die Lage im Kreis Mettmann

Die Infektionszahlen steigen, insbesondere in NRW. Eine Theorie: Wahrscheinlich werden mehr Fälle durch mehr Testungen zum Ende der Ferien und „Urlaubswell“ entdeckt. Wenn diese These stimmen sollte, dann müssten die Zahlen in den kommenden Wochen wieder sinken? Wir wollen es hoffen…

 

Die Lage im Kreis Mettmann

Inzidenz: Im Kreis Mettmann ist die Inzidenz zum heutigen Freitag, 27. August, wieder etwas gesunken – von 136,7auf 128,7. NRW-weit bleiben die Werte hoch: z.B. in unseren Nachbargemeinden Düsseldorf 167,6 (163,1 am Donnerstag), Solingen 174 (173,9), Remscheid 137,2 (141), Mönchengladbach 199 (180). Wuppertal hat mit 238,3 den bisherigen „Spitzenreiter“ Leverkusen (224, gestern noch 213,2) abgelöst.

 

Krankenhaus-Belegungen: Laut DIVI Intensivregister sind im Kreis Mettmann am heutigen Freitag 46 von 64 Intensivbetten belegt. Fünf Patienten befinden sich in intensivmedizinischer Behandlung (zwei Person weniger als am Vortag), drei davon werden invasiv beatmet.

7,81% von der Gesamtzahl der Intensivbetten sind mit Covid 19-Patienten belegt. Am Donnerstag waren es noch 10,61%,  

 

Laut Kreis Mettmann lagen am Freitag 27 Personen „im Krankenhaus“, drei mehr als am Mittwoch.

Wie ist der Unterschied zum DIVI Intensivregister zu erklären? Der Kreis Mettmann schreibt uns auf Nachfrage: „Nicht jeder, der im Krankenhaus liegt und mit Covid19 infiziert ist, landet auf der Intensivstation.“
Soll heißen: Patienten, die nicht auf der Intensivstation, aber „mit Covid“ im Krankenhaus liegen, werden als Covid-Patienten gezählt. Also auch beispielsweise ein Patient mit Beinbruch, der positiv getestet ist, aber weder an Covid 19 erkrankt ist, noch Symptome hat. 

 

Infektionszahlen: Die Zahl der infizierten, bzw. positiv getesteten Menschen ist im Kreis Mettmann von 1.066 am Donnerstag auf 1.109 am Freitag gestiegen

Zudem gibt es 1.606 „Menschen in Quarantäne“, 36 mehr als am Donnertag.
Wie ist diese Differenz zu erklären? Dazu sagt die Pressestelle des Kreises Mettmann: „Es gibt Menschen, die in Quarantäne müssen, weil sie engen Kontakt zu einem Infizierten hatten. Diese müssen aber nicht automatisch selber infiziert sein.“
Das könnten beispielsweise auch Urlaubsrückkehrer sein, denen die Quarantäne verordnet wurde. 

 

Mehr Details verrät das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:

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„Da die Kassenärztliche Vereinigung heute keine Zahlen über Impfungen vermeldet hat, wurden nur die Zahlen aus dem Impfzentrum hinzuaddiert„, erklärt der Kreis Mettmann in seinem Report. „Demnach sind insgesamt 301.102 Personen mindestens einmal und davon 273.750 vollständig geimpft.“

 

Zum Glück gab es seit Wochen keinen neuen Todesfall. Damit zählt der Kreis bislang insgesamt 765 Verstorbene.

Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.

 

RKI: „Infizierte sind meistens nicht geimpft“

Natürlich sind steigende Infektionszahlen nicht gut. Regierung und das Robert-Koch-Institut (RKI) betonen aber immer wieder, dass vornehmlich nicht geimpfte und nicht genesene Menschen betroffen seien. Und wer geimpft oder genesen ist, solle keinen weiteren Lockdown befürchten (GGG- und 2G-Regel).
Dennoch: Auch geimpfte oder genesene Personen können infektiös sein; sollen allerdings im Falle einer Covid 19-Erkrankung einen milderen Verlauf haben. Daher seien sie weniger gefährdet und sollen nicht weiter mit Grundrechts-Einschränkungen leben müssen.

 

Doch was ist mit Impfdurchbrüchen?

Dazu heißt es im aktuellen Wochenbericht des RKI: „Der bei weitem größte Teil der seit der 5. KW übermittelten COVID-19-Fälle war nicht geimpft. (…) Die (…) geschätzte Impfeffektivität liegt für den Zeitraum 5.-33. KW für die Altersgruppe 18-59 Jahre und der Altersgruppe ≥60 Jahre bei jeweils ca. 87 %. (…) Die Impfeffektivität für die Altersgruppe 12-17 Jahre wird derzeit noch nicht berichtet. Aufgrund der in dieser Altersgruppe noch sehr niedrigen Impfquote besteht hier ein erhöhtes Verzerrungsrisiko.“

 

Allerdings räumt das RKI im selben Bericht ein: „Da die Angaben zu den Impfungen der COVID19-Fälle teilweise unvollständig sind und somit eine Untererfassung der geimpften COVID-19-Fälle wahrscheinlich ist, wird die Wirksamkeit der Impfstoffe eher überschätzt. Auch wenn mit der aktuellen Methodik der Mittelwert-Berechnung einer Überschätzung der Impfeffektivität entgegengewirkt wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die aktuelle Dynamik sowohl in den Impfquoten als auch in den Infektionswahrscheinlichkeiten sowie ein möglicherweise unterschiedliches Testverhalten bei Geimpften und Ungeimpften zu Verzerrungen führen. Die hier aufgeführten Werte müssen daher mit Vorsicht interpretiert werden und dienen vor allem der Einordnung der Impfdurchbrüche und einer ersten Abschätzung der Impfeffektivität.“

 

Und wie ordnet das RKI nun die Impfdurchbrüche ein? „Betrachtet man den Anteil der Impfdurchbrüche an allen COVID-19-Fällen wird deutlich, dass nur ein geringer Anteil der hospitalisierten, auf Intensivstation betreuten bzw. verstorbenen COVID-19-Fälle als Impfdurchbruch zu bewerten ist. Unter den insgesamt 367 COVID-19-Fällen mit Impfdurchbrüchen, die verstorben sind, waren 299 (81 %) 80 Jahre und älter. Das spiegelt das generell höhere Sterberisiko – unabhängig von der Wirksamkeit der Impfstoffe – für diese Altersgruppe wider. Unter den auf Intensivstation betreuten Fällen sind mittlerweile (KW30-33, im Vergleich zum Gesamtbeobachtungsraum) mehr 18-59-jährige als >=60-jährige Fälle zu finden, was als Effekt der Impfkampagne und hier bislang noch unzureichend hohen Impfquoten unter den 18-59-Jährigen interpretiert werden kann.“

 

Hinweis: Diese Seite wird täglich aktualisiert Wer sich noch einmal die älteren Berichte anschauen möchte, findet diese auf den Lokalseiten deinhilden.dedeinhaan.dedeinlangenfeld.de und deinmonheim.de

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Pete Lintforth/Pixabay


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