Bis 250.000 Euro entscheidet der Bürgermeis
Bei Kunst im öffentlichen Raum, in die die Stadt Monheim mehr als 250.000 investiert, sollen Bürger künftig ein Mitspracherecht bekommen. Solche Projekte sollen, bevor der Rat sie beschließt, der Öffentlichkeit durch den externen Kunstberater Dr. Josef Spiegel vorgestellt werden. Diese Neuerung beeinhaltet die Weiterentwicklung des Konzepts „Kunst im öffentlichen Raum“.
Auswahlkommission empfiehlt Werke
Unberührt bleibt dabei die Entscheidungshoheit des Rates. Er darf über die Vorschläge der Auswahlkommission und die Ankäufe der Kunstwerke oder die Beauftragung ihrer Erstellung entscheiden. Für Werke von Künstlern, die im nationalen Umfeld aktiv sind, soll eine Auswahlkommission dem Rat die Anschaffung von Werken empfehlen.
Bürgerbeteiligung: Antrag bereits 2019 angenommen
Ganz so neu ist diese Neuerung allerdings nicht. Bereits im September 2019 hatten CDU, SPD, Grüne und FDP im Stadtrat beantragt, dass die Bürger bei Anschaffungen in Zusammenhang mit Kunst im öffentlichen Raum beteiligt werden sollen. Dieser Antrag zur Bürgerbeteiligung wurde damals einstimmig angenommen. Der Anschaffungswert wurde seinerzeit aber noch auf 100.000 Euro beschränkt.
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Bürgerbeiligungsverfahren nie umgesetzt worden
Manfred Poell, als Fraktonsmitglied der Grünen der Kunstkommission angehörend, sagt: „Das Bürgerbeteiligungsverfahren ist nie ernsthaft umgesetzt worden.“ Es habe seit 2019 allerdings kein Kunstprojekt gegeben, wo dies hätte Anwendung finden können, sei vonseiten von Bürgermeister Daniel Zimmermann geäußert worden.
Kunst und Kultur Chefsache
Übrigens: Bis 250.000 Euro hat das Monheimer Stadtoberhaupt die Freiheit, über die Anschaffung für Kunst im öffentlichen Raum zu verfügen, ohne dabei die Zustimmung des Rates einholen zu müssen. Diese Änderung ist, wie auch die Gründung eines eigenen Kulturausschusses, Bestandteil einer strukturellen Veränderung nach der letzten Kommunalwahl: Zimmermann machte den Bereich Kunst und Kultur zu Chefsache, indem er vom 1. Beigeordneten Liebermann das Ressort Kultur übernahm.
Monheims neue Mitte: Kunst für 4 Millionen Euro
In Monheims neuer Mitte sollen nun drei hochkarätige Kunstobjekte für vier Millionen Euro realisiert werden. Der neue Ingeborg-Friebe-Platz erhält eine Skulptur, den Boulevard zwischen Bahnhofsvorplatz und dem Eierplatz wird eine Installation zieren und am Eierplatz wird ein Wasser-Kunstwerk Akzente setzen. Im Zuge der Künstler-Auswahl hat ein kleines städtisches Team bereits Gespräche mit international bekannten Kunstschaffenden geführt. Darunter ein Künstler, der bereits für die Stadt Miami in Florida ein Kunstobjekt geschaffen hat. Werden nun die Bürger bei der Auswahl der Kunst für die Neue Mitte beteiligt? „Nein, denn hinter diesem Gesamt-Projekt steht mit der Tochter-Gesellschaft der Stadt – der Einkaufszentren-GmbH – ein privater Bauherr und nicht die Stadt.“
Die Kunstkommission hingegen besitzt bei der Realisierung von Kunst im öffentlichen Raum lediglich eine konsultierende Rolle und kein Entscheidungsrecht. Ihr gehören zwei PETO-, ein CDU- und ein Grünen-Vertreter an.
Text und Fotoi: Marjana Kriznik
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